- Gönnen
- 1. Das man mir nicht gann, dess war ich ein Mann. – Petri, II, 68.2. Deu mui nicks günnt un nicks gifft, mott luien1 dat mui dat Lieven2 blifft. (Lippe.) – Firmenich, I, 269; Simrock, 7536; für Waldeck: Curtze, 363, 583.1) Muss leiden.2) Leben.3. Ein jeder gönt jhm selber am meisten. – Petri, II, 200.4. Es gönt keiner mehr dem andern Ehr. – Petri, II, 249.5. Es gönt niemand dem andern was guts. – Petri, II, 249.6. Gönnen, Lassen und Geben- wie man selbst sich's wünscht, das ist goldene Zeit.7. Was du nicht gönnst deinem Mund, das frisst Katz' und Hund. – Frischbier2, 1332.8. Was einer ihm selber gönnet, das sol er auch einem andern gönnen. – Colerus, 526a.9. Was man uns gönnt, ist nicht immer das Beste.Böhm.: Čeho se nám přeje to ménĕ chutná. (Čelakovský, 148.)Poln.: Co się godzi, to niesmakuje. Cowolno, to nie smaczno. (Čelakovský, 148.)10. Wat nich gegunnt war, schmeckt am besten. (Gerdauen.) – Frischbier2, 1333.11. Wei dem anderen nix gann, de was selwer en ârmen Mann. (Waldeck.) – Curtze, 349, 437.12. Wei miy nicks günnt un nicks giwt, mot liyen, dat mi dat Laawen bliwt. (Büren.)13. Wer andern nicht gönnt, der hat selber auch selten etwas. – Henisch, 1682, 46.14. Wie man's einem gönnt, so gibt man's ihm. – Simrock, 3342; Eiselein, 246; Braun, I, 898.*15. A ginnt ehme weders kalte nochs warme. – Gomolcke, 32.*16. A ginnt enem nicht die Luft. – Gomolcke, 37.Holl.: Hij gunt niemand iets goeds dan zich zelven. (Harrebomée, I, 250.)*17. A ginnt kenem Menschen nischte. – Gomolcke, 36.*18. A günnt em olss vun Hünern, ock de Eere nich. – Robinson, 721; Gomolcke, 1129.*19. Einem nicht gönnen, was man selbst nicht mag. – Eyering, II, 39.*20. Er gönnt dir's, als hätt's ihm ein Dieb gestohlen. – Eiselein, 246.*21. Er gönnt einem nicht die Augen im Kopf. – Frischbier2, 1331.*22. Er gönnt ihm das Licht in die Augen nicht.*23. Hê günnt êm dat witt in d' Ôg nich. (Altmark.) – Danneil, 149.Vom Neidischen.*24. Hei günnet me nit dat Swarte vam Nagel. (Büren.)Schwäbisch bei Nefflen (456): Ear gonnt oam es Schwarz am Nagel net. D.h. auch das nicht, was wenig oder gar keinen Werth hat.[Zusätze und Ergänzungen]25. Es günnt keiner dem andern nicht, dass jhn der Tag anscheint. – Aventin, IIa.*26. Wer sich selbst nex gönnt, gont au ander Leut nex.Lat.: Qui sibi malus, nulli bonus.*27. Dä gönnt net un mag ah selvs net. (Bedburg.)
Deutsches Sprichwörter-Lexikon . 2015.